„Es ist ein kalter März und ein leichter Sprühregen fegt über das Meer. Ein unauffälliger Cargo-Dampfer läuft in den Hafen von Kobe ein und legt draussen am Molo an, nicht am Pier, wie die eleganten, weißgestrichenen Luxusschiffe der grossen Passagierlinien.“

 

Man schreibt das Jahr 1936, als Franz Josef Lenhart mit einem Frachtschiff im japanischen Kobe eintrifft. Es ist der Beginn eines fast zweijährigen Aufenthalts, in dessen Verlauf Lenhart den japanischen Archipel bereisen und mit einer Reihe von herausragenden Persönlichkeiten der damaligen Gesellschaft zusammentreffen wird. Die wohlhabende Kundschaft gibt bei ihm Porträts und vielbeachtete Ausstellungen in Kyoto und Tokio in Auftrag.

Drei Arten von Freude, schreibt Lenhart, bereitet eine Reise. Die größte geht natürlich von der Reise selbst aus, in deren Verlauf man nach und nach Gepflogenheiten, Orte und Menschen kennen lernt. Hier beginnt also Lenharts Entdeckungsreise durch Japan, hier entstehen die ersten Skizzen vom Straßenleben in Kobe.